.buy.onic.

Eine sich selbstkaufende Installation
(6 Diakarusellprojektoren, 480 Dias, 2 C-Controller, EKG-, EMG-, Biofeedback-Schaltungen, Elektromotoren, Sensoren, Stuhl)


„Denn wo immer uns konsumierbare Objekte begegnen, versuchen wir deren Konsumierbarkeit zu vertilgen, indem wir sie mit Konsumationsmaschinen (oder -personen) gleichsam kurzschließen“ Robert Pfaller, 2000

Entfremdete Dias mit vergrößerte Ausschnitte aus aktuellen Werbeprospekten werden in einem abgedunkelten Raum projiziert und mit beweglichen Spiegelprismen entfremdet. Der Besucher kann jetzt in der Mitte Platz nehmen und wird mit einer technischen Apparatur verbunden, deren Sensoren den Hautwiderstand, die Atemfrequenz und Gehirnströme messen. Diese Daten werden mittels Zweier Controller zur Ansteuerung der Lichtinstallation verwendet. Die Atemfrequenz wird in unmittelbare Bewegung der Prismen umgesetzt. Je niedriger die Frequenz ist, um so langsamer werden die Bewegungen der Projektionen. Der Hautwiderstand wird durch die Geschwindigkeit der Bildwechsel sichtbar gemacht wird. und erhält ein akustisches Äquivalent. Die Tonhöhe dieser “Hauttöne” wird an der Atemfrequenz gekoppelt, so daß bei zunehmender innerer Ruhe und damit abnehmendem Hautwiderstand tiefere Töne erklingen.


Entsprechend der inneren Verfassung des jeweiligen Besuchers variieren also die visuellen und akustischen Signale teilweise sehr deutlich voneinander. Da die so entstehenden Bilder und Töne wiederum auf den Besucher und damit auf seine Atemfrequenz, Gehirnströme etc. einwirken, entsteht ein doppelt reaktiver Kreislauf, das Bio-Feedback.


Abhängig vom Entspannungsgrad des Gehirns variiert die Frequenz der Gehirnströme. Sollten nun bei zunehmender Entspannung die Frequenzanteile unter den signifikanten Wert von 15 Hz liegen, wird automatisch eine Werbung gestartet, die zum Kauf von “buy_onic” aufruft und dies auch vorgibt zu tun.

All verwendeten Schaltungen sind aus dem Buch “Keine Angst vor der Medizintechnik - Eine Einführung in die Bioelektrik” von Peter Lay.

.buy.onic. wurde 2001 in der Hot Pixel Gallery in Berlin gezeigt.

Gefördert mit Mitteln der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Referat Kunst- und Künstlerförderung, Bereich Bildende Kunst, Berlin.